Bei guter Pflege werden es 12.000 Stunden: Unsere Werkstatt-Profis haben die schwersten Maschinen im Griff

Bei guter Pflege werden es 12.000 Stunden: Unsere Werkstatt-Profis haben die schwersten Maschinen im Griff

Ein ungewohntes Bild: Normalerweise läuft der Fertiger langsam über die Straße, verteilt heißen Asphalt und steht selten still. Nun steht das riesige Fahrzeug in der Werkstatt in Uelzen und wird genau unter die Lupe genommen. Unsere Kollegen in der Werkstatt arbeiten auf Hochtouren. Denn wie jedes Jahr um diese Zeit werden in Uelzen all unsere Geräte, Fahrzeuge und Maschinen gereinigt, gewartet und repariert – von der Rüttelplatte bis zum Fertiger wird alles von unseren Reparatur-Experten gründlich gecheckt.

17 Radlader, 17 Bagger, 11 Walzen, ein Grader, zwei Asphalt-Fertiger, drei Multicar und vier Lkw sowie noch einige kleinere Maschinen wie Rüttelplatten und Stampfer müssen in den Wintermonaten gecheckt werden, damit sie fit für ihren Einsatz auf den verschiedenen Baustellen sind und zuverlässig funktionieren. Koordinatorisches Geschick ist dabei gefragt. Schließlich stehen die meisten Maschinen nicht lange still und werden gebraucht. „Ende November fangen wir meist schon mit der Winterreparatur an. Wir schauen uns dabei alles an, außer Pkw und Busse“, erklärt Werkstattleiter Alexander Helwich. Bis etwa Ende März hat das Werkstatt-Team dann alle Maschinen gründlich durchgecheckt und für die anstehende Saison vorbereitet. Die Reihenfolge, in der die Maschinen und Geräte in Uelzen eintreffen, wird dabei meist von Wolfgang Küker, Disponent, festgelegt. Er definiert, wo welches Gerät im Einsatz ist und weiß, wann eine Baustelle fertig ist und z. B. ein Bagger gewartet werden kann, bevor er auf der nächsten Baustelle gebraucht wird. Kleingeräte kommen auch spontan in die Werkstatt. „Wir kommunizieren viel mit den Polieren, die vor Ort sind“, sagt Alexander Helwich. Auch das Wetter spiele dabei eine große Rolle. „Die Walzen holen wir in der Regel erst Anfang März rein. In diesem Jahr sind wir mit den Schwarzkolonnen schon fast fertig“, erläutert er.
Einige Maschinen werden sogar abgeholt, wie die der Hamburger Kolleg*innen vom Sielbau. Für die Zeit der Winterwartung werden ihnen dann auch Ersatzgeräte gestellt, damit es auf den Baustellen zu keiner längeren Unterbrechung kommt und die Arbeit reibungslos weiterlaufen kann. „Wir können aber natürlich nicht von überall die Maschinen nach Uelzen holen. Die Tankstellenbauer sind beispielsweise sehr weit weg. Das wäre nicht wirtschaftlich. Sie kümmern sich dann selbst darum, dass ihre Fahrzeuge, Geräte usw., gewartet und repariert werden“, so der Werkstatt-Meister.

Wann kommt welche Maschine zur Winterwartung in die Werkstatt  nach Uelzen? – Werkstatt-Meister Alexander Helwich und sein Team behalten auch bei der großen Anzahl an Fahrzeugen den Überblick.

Was dann passiert, erinnert ein bisschen an die Büchse der Pandora. Wie der Reparaturaufwand im Detail aussieht und was genau alles repariert werden muss, sehen unsere Maschinen-Experten erst, wenn sie einen genauen Blick auf die Geräte werfen. Zwar gibt es einen regelmäßigen Wartungstonus (alle 500 Arbeitsstunden) und viele Schäden werden unseren Werkstatt-Kollegen im Voraus genannt, damit sie Ersatzteile rechtzeitig bestellen können, aber einiges wird erst in Uelzen entdeckt. „Das ist dann z. B. eine undichte Hydraulikleitung oder ein Zylinder, der nicht mehr rund läuft.“, weiß der Profi aus Erfahrung und fügt augenzwinkernd hinzu: „Es gibt einen Spruch dazu: Wer nichts findet, guckt nicht richtig.“ 
Übrigens muss nicht jeder unserer Werkstatt-Kollegen Experte für jede Maschine sein. Je nach Aufwand helfen auch die Maschinisten der Fahrzeuge bei den Reparaturen. „Wir haben beispielsweise Kollegen von der Schwarzkolonne dabei, die hier an ihrem Fertiger arbeiten. Bei dem waren wir erstmal drei Tage mit waschen und saubermachen beschäftigt“, erklärt der Werkstatt-Meister und blickt dabei von seinem Schreibtisch auf den großen 1900er.
Was die gründliche Maschinen-Pflege übrigens bewirken kann, hat einer unserer ältesten Bagger gezeigt. „Normalerweise hält ein Bagger 10.000 Stunden bei uns, dann wird er ausgetauscht, weil zu viele Reparaturen kommen und es nicht mehr wirtschaftlich ist. Aber wir hatten mal einen, der hatte schon über 12.000 Arbeitsstunden und er hat gehalten und gehalten. Den haben wir verliehen und da war nie etwas mit“, lacht Alexander Helwich.